Samstag, 2. November 2013

Willkommen in der Einsatzstelle

Am Montag, den 14.10.2013 erfuellte sich unser sehnlicher Wunsch endlich die Koffer auspacken zu duerfen, denn wir reisten weiter in unsere Einsatzstellen. Zusammen mit 11 weitern  Freiwilligen die alle im Norden arbeiten sowie unserem Mentor Bwana Roman fuhren wir gegen 6 Uhr morgens los. Rebekka und ich hatten das Glueck, dass wir bereits nach ca. 7,5 Stunden Fahrt mit dem Ueberlandbus in unserer Stadt angekommen waren. Dort wurden wir zusammen mit Laura, einer Freiwilligen die ebenfalls in Mwanga arbeitet, von zwei unserer Schwestern empfangen. Diese schnappten sich uns und unser Gepaeck und ab gings mit dem Landcruiser erst zu Lauras neuem Zuhause und dann zu unserem.
Schon der erste Eindruck war super, da die Schwestern megalieb sind und auch das Haus wirklich wunderschoen ist. Rebekka und ich haben dort zusammen ein kleines Zimmer sowie einen Waschraum und ein Sitzklo :) Fliessend Wasser ist Glueckssache aber Strom gibt es durchgehend. 
Wir wohnen zusammen mit der Oberschwester Maria, Schwester Devota und  Schwester Eugenia welche alle super Englisch sprechen. Ausserdem gibt es noch die Haushaltshilfe Mama Anna die nur Kiswahili spricht.
Nach unserer Ankunft und der “Juicytime” bei der es einen selbstgemachen Saft aus einer Passionsfrucht gab hatten wir erstmal Zeit uns einzurichten und anzukommen.  Dannach wurden wir mit einem koestlichen Abendessen verwoehnt.
Das Essen bei den Schwester ist sowieso ein reiner Genuss.
Zum Fruestueck gibt es Weissbrot mit Honig, sowie Obst und manchmal Eier. Getrunken wird dazu schwarzer Tee mit Milch und Ingwer der wiklich superlecker ist. Abends gibt es dann abwechselnd Kartoffeln, Nudeln, Ugali (Maisbrei), Reis, Bohnen oder Chapati (Pfannkuchen) sowie Gemuese wie z.B. Gurke Tomate, Spinat oder Aubergine und dazu Fleisch oder Fisch. Die Vorspeise besteht aus einer selbstgemachten Suppe.
Zusatzlich steht immer ein gefuellten Obstkorb bereit. Das Sortiment besteht aus Orangen, kleinen Bananen, der Frucht Passion, Wassermelonen oder auch einer kleinen gruenen Frucht aus dem Garten. Dazu trinken wir abends oft Lemongrastee sowie unseren superleckeren ;) Malariaprohylaxetee.
Nachmittags essen wir in der Schule entweder Ugali oder Resi mit Bohnen. Zur Fruehstueckspause gibt es immer eine Art Hefezopf und dieses Gebaeck schmeckt wirklich total lecker.

Doch wir sind hier nicht nur am Essen sondern auch am Arbeiten. Gleich am Dienstag nach unserer Ankunft besuchten wir die St. Teresa of Avila Girls Secondary School Mwanga. Hier leben und lernen ca. 500 Schuelerinnen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren zusammen. Diese sind in insgesamt 5 Klassenstufen a 2-3 Klassen unterteilt. In einer Klasse sitzen 45-60 Schuelerinnen (Ausser in der 5. Klasse, da sind es nur 6). Die Maedles wohnen hier zu 16 in einem Zimmer und tragen alle die gleiche weiss-graue Schuluniform. Fuer tansanische Verhaeltnisse ist diese Schule wirklich super, denn es gibt Laboratorien fuer die Naturwissenschaften, eine gut sortierte Bibliothek sowie unseren Computerraum mit 25 (davon 19 funktionsfaehig) Computern. Doch die Tatsache, dass die Maedchen keinerlei Privatsphaere haben, die Lehrer dauerhaft mit Rohrstoecken ausgeruestet sind und die Maedchen fast immer das gleiche zu Essen bekommen ist fuer uns schwer nachzuvollziehen.
Zwei von unseren Schwestern sowie einige weitere Schwestern und ca. 25 Lehrerinnen und Lehrer sind hier angestellt.
Die Schule ist ca 1km von dem Haus der Schwestern entfernt und auf diesem Schulweg koennen wir wenn es nicht allzu wolkig ist den Kilimanjaro sehen :)
Unsere Aufgaben bestehen darin in allen Klassen 2 Stunden Computerunterricht pro Woche zu geben sowie das Spiel- und Sportprogramm am Donnerstag Nachmittag zu begleiten. Moeglicherweise werden wir ab Beginn des naechsten Schuljahres (Januar) teilweise auch noch Mathe und Englisch unterrichten.

Bevor es jedoch jeden morgens los in die Schule geht wird erst einmal die Fruehmesse besucht. Diese beginnt um 06.15 Uhr was uns zum Aufstehen um 5:30 Uhr zwingt. Auf der Rueckfahrt nehmen wir oft noch 14 Menschen im Auto mit obwohl dieses glaube ich fuer max. 10 Leute ausgelegt ist. Doch der Tag beginnt hier nicht nur mit einer Messe sondern er wird auch durch eine Gebetsrunde abgeschlossen. Zwischen 18:00 und 18:30 Uhr treffen sich die Schwestern um noch einmal eine Weile zu beten.
Diese beiden Veranstaltungen sind fuer uns zwar keine direkte Pflicht doch es freut die Schwestern sehr, wenn wir daran teilnehmen. Die Sonntagsmesse jedoch ist fuer jeden Tansanier ein Muss. Letzten Sonntag feierten wir die Messe zusammen mit den Schuelerinnen in der Schule. Dies war bereits unsere zweite Messe hier, da wir  unter der Woche schon an einer Messe teilgenommen hatten. Abgesehen von der staendigen Knieerei sind diese Gottesdienste wirklich wunderschoen.
Die Maedchen haben einfach bezaubernde Stimmen. Die Gesaenge werden nicht, wie bei uns, von der Orgel begleitet sondern von Trommeln die gleich mal ein bisschen Schwung in die Bude bringen. Es schaemt sich auch niemand im Gottesdienst mal ein bisschen zu den Liedern mitzutanzen. Allein diese Musik ist ein wikliches Hightlight :)

Tja und wenn wir nicht in der Schule sind oder in diversen Messen dann wird zu Hause viel ausgeruht oder den Schwestern geholfen. Wir haben auch schon  unsere erste Handwaesche betrieben, welche nach anfaenglichen Kommunikationsschwierigkeiten mit Mama Anna auf Kiswahili doch ein voller Erfolg war. Ausserdem haben wir schon den Markt besucht auf dem man alle Farben des Regenbogens findet. Sei es im Warenangebot oder in den Gewaendern der Frauen. Letzten Montag haben wir zum ersten Mal den Chor besucht und das war auch ein Erlebnis, da die Frauen und Maenner ohne Einsinguebungen in jegliche Tonlagen kommen und so mega laut singen, dass man sich selbst kaum mehr hoert. Aber ers hoert sich so toll an :)
Neben der Musik als Hightlight zaehlt zu unseren Lieblingsbeschaeftigungen hier in Tansania auch das Pikipiki fahren. Das sind Motorradtaxis die einen fuer umgerechnet 50ct ohne Helm mit 30-40 km/h ueber die hubblingen Pisten tragen.
Als Rebekka und ich am Montag vom Chor heimgefahren sind (zu 3. auf einem Montorrad) und uns der Wind so um die Ohren geweht ist und gerade hinter dem Kilimnajaro die Sonne untergegangen ist war das schon einer der schoensten Momente hier.

Abschliessend kann ich sagen, dass es mir hier wirklich gut geht. Schwester Devota meinte ganz zu Beginn zu uns “Ihr habt heute beide Geburtstag, denn ihr werdet als neue Kinder Afrikas geboren” und das stimmt wirklich. Die Menschen sind so freundlich und zuvorkommend, dass man sich sofort superwohl fuehlt. Egal wen man auf der Strasse trifft, alle gruessen nett und erkundigen sich mit “ Habari?” nach dem Wohlergehen. Ich glaube die Maedels hier in der Schule lieben uns und haben uns sofort als ihre neue Teachers aber auch ihre neuen Freundinnen angesehen. Und auch die Schwestern tun wirklich ihr Bestes, dass wir uns hier wir zu Hause fuehlen koennen.

Fuer euch alle eine ganz riessige Portion tansanische Sonne und ganz liebe Gruesse vor allem an meine tolle Familie, meinen Geldspenderkreis, gder mir das hier ermoeglicht hat und meine Freunde auf die ich mich jetzt schon ganz dolle freue :)

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