So,
nachdem die erste Version meines Blogeintrages gleich mal in den Tiefen unseres
Computers verschwunden ist und nicht mehr auffindbar war hoffe ich nun hiermit
euch zu Hause an meinen ersten 4 Wochen hier in Tansania teilhaben zu lassen.
Begonnen
hat mein Abenteuer am 08.10.2013 gegen 22.00 Uhr am Frankfurter Flughafen, als
ich mit 100 Gedanken im Kopf und 32 anderen Freiwilligen sowie unserer
Betreuerin Brigitte in eine Maschine der Ethiopian Airlines stieg.
Wenn
auch der Abschied zu Hause von Freunden und Familie sicher nicht leicht war
ueberwog doch die Vorfreude. Nach ca. 7 Stunden Flug bei dem wir Europa und
einen Teil Afrikas hinter uns liessen atmeten wir um ca. 6.00 Uhr morgens Ortszeit
die erste afrikanische Luft ein. Allein der Flughafen in Addis Abeba
(Hauptstadt Aethiopiens) zeigte uns, dass wir nun in einer anderen Welt
gelandet waren. Dort verbrachten wir ca. 4 Stunden mit Warten und hoben dann
noch einmal fuer 2,5 Stunden vom Boden Richtung Dar es Salaam, der
Hauptmetropole Tansanias, ab.
Dort
angekommen schlug uns erstmal die Hitze ins Gesicht und wir warteten fuer
deutsche Verhaeltnisse ziemlich lange auf unsere Touristenvisa. Als wir dann
schliesslich alle durch die Passkontrolle durchwaren ueberschatteten die
Euphoriegefuehle, dass auch noch alle Koffer vollstaendig und heil angekommen
waren, jegliche Muedigkeit und Schweissausbrueche.
Vor
dem Flughafen wurden wir von Mama Gloria und Bwana Roman, die wir schon auf dem
Sprachkurs kennen lernen durften, und zwei andern Mitgliedern des Agapecenters
mit Rosenstraeussen und Umarmungen herzlich in Empfang genommen. Anschliessend
wurden wir und unser Gepeack in Kleinbusse verfrachtet um dann in ca. 1,5
Stunden im Agapecenter anzukommen.
Das
Agapecenter ist die Partnerorganisation der Caritas und stellt eine
Glaubensgemeinschaft mit ca. 25 Mitgliedern dar, welche dort wohnen und
arbeiten.
Um
dort hinzugelangen durchkreuzten wir die Vororte Dar es Salaams und wurden von
den Bildern die am Busfester vorbeizogen regelrecht umgehauen. Rechts und links
standen winkende Menschen und Kinder die auf uns zeigten und “Mzungu” das
heisst so viel wie Europaeer riefen. Kleine Laeden in denen jeder irgendetwas
verkauft sowie dutzende unfertige Haeuser saeumten die holprigen Strassen. Doch
die Ware nur in den Laeden zu verkaufen waere ja langweilig gewesen uns so
standen Betten auf der Wiese rum, Hosen hingen im Zaun und Badeanzuege in den
Baeumen. Dazwischen leuchteten kleine Feuer auf, da der ganze Muell ja auch
irgendwie beseitigt werden muss. Der Zustand sowie der Verlauf der Strasse
grenzte an eine Achterbahn .Oft ging es so steil bergauf oder bergab, dass man
Angst hatte gleich wieder den Berg runterzurollen oder in ein Haus am Strassenrand
zu krachen.
Doch
wir hatten einen guten Fahrer der uns sicher am Strassengraeben, ca. 5 cm neben
unserem Bus, und an den Huehnern die andauernd ueber die Strasse rannten
vorbeibalancierte. Im Agapecenter angekommen wurden wir wieder mit Jubel,
Gesang und herzlichen Umarmungen empfangen.
Nach
dem ersten Abendessen und der damit verbundenen Vorstellung unsererseits fielen
wir hundemuede in unsere Betten im Gaestehaus.
Die
weiteren Tage verbrachten wir damit unseren Mentor kennen zu lernen und all die
neuen Eindruecke zu verarbeiten, was bei mir bis heute nicht vollstaendig
gelungen ist.
Ausserdem
goennten wir uns einen wunderschoenen Strandtag am Indischen Ozean mit
superleckerem All-you-can-eat Buffet.
Den
Samstag verbrachten wir damit uns durch den Strassenverkehr von Dar es Salaam
zu schlaengeln um dort eine erste Kitenge oder Kanga (multifunktionale,
wunderschoene Stoffstuecke die als Schuerze , Rock, Tischdecke...genutzt
werden) sowie eine neue Simkarte, dessen Erwerb mit ca. 1,5 Stunden Wartezeit verbunden
war, zu ergattern.
Und
apropos Strassenverkehr, der ist in Tansania ein Kapitel fuer sich.
Ausser
der Regel “ Der Staerkere gewinnt” gibt es im Grunde keine
Verkehrsvorschriften. Zwar wird auf der linken Seite gefahren ueberholt wird
jedoch wo gerade Platz ist. Die Hupe ersetzt Blinker und Bremspedal und
bedeutet so viel wie “ Ich fahre jetzt, ohne Ruecksicht auf Verluste”. Neben
den zahlreichen PKWs ist die Strasse voll von Kleinbussen (Dalladallas) aus
deren Tueren aus Platzproblemen meist 1-3 Menschen raushaengen. Zusaetzlich
gibt es haufenweise Motorraeder und motorisierte Dreiraeder welche den Platz
zwischen den Autos, Busse und LKWs ausnutzen. Auf den Daechern dieser LKWs
entdeckt man teilweise noch diverse Tiere welche wohl sonst nirgends Platz
fanden. Und wo jetzt noch Platz ist tummeln sich Menschen die einem durch die
Fenster diverse Lebensmittel oder andere Dinge verkaufen wollen.
Aber
scheinbar scheint diese Taktik irgenwie zu funktionieren denn wir haben keinen
Verkehrsunfall gesehen und sind auch selbst gut wieder im Agapecenter
angekommen. Dort verbrachten wir den letzten Tag mit einer dreistuendigen
Messe, welche leider auf Kiswahili war und deshalb fuer uns ziemlich
unverstaendlich, jedoch so von Elan und Leben gefuellt war, dass sie mir immer
im Gedaechtnis bleiben wird. Ausserdem hatte das Agapecenterteam eine kleine
Abschiedsparty mit Soda und gegenseitigen Danksagungen vorbereitet welche
wirklich ein schoener Abschluss der letzten Tage war.
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