Sonntag, 25. Mai 2014

Bilder vom Ausflug








Der Countdown läuft...



Ob man es glaubt oder nicht aber ich habe nun bereits meine letzte Unterrrichtsstunde in diesem Halbjahr hinter mich gebracht. Die Maedels sind schon wieder fleissig am Examen schreiben und werden dann Ende Mai in ihre wohlverdienten Ferien entlassen. Auch fuer uns geht es am 3. Juni los in den Urlaub auf den wir uns schon eine ganze Weile freuen.
Die Zeit lauft uns langsam davon und so haben wir die letzen Wochenenden  damit verbracht die Freiwilligen in Arusha noch einmal zu besuchen oder auch Clara und Jojo in Sanja Juu einen Besuch abzustatten. 
Dieses Wochenende war ein wahres Abenteuer. Leider hatten wir auf der Hinfahrt eine Reifenpanne mit unserem Bus. Das hatte zur Folge, dass wir ca. 1,5 Stunden mitten im Nichts bei gefuehlten 35 Grad neben dem Bus standen und den Maennern beim Reifenwechseln zugesehen haben. Das skurile an der Situation war, dass die Warterei anscheinend niemanden gestoert hat statdessen haben alle interessiert bei den Reparaturarbeiten zugeschaut. Fuer uns bedeutet diese Verzoegerung leider, dass wir erst im Dunkeln bei Clara und Jojo ankamen. Denn mit einer beinahe sechs stuendigen Fahrt fuer eine Strecke die man in dreieinhalb Stunden schafft hatten wir definitiv nicht grechnet.  Als weisse Maedels im Dunkeln alleine unterweges zu sein ist hier wirklich nicht Ohne aber uns blieb ja schlichtweg nichts anderes uebrig und die Schwesten haben zum Glueck  auch eine extra Gebetszeit fuer uns eingelegt :)  Als wir dann nach einer superengen Dalladalla fahrt mit dem Bajaji (so eine art Rikscha) endlich bei den Sisters ankamen hatten wir das Gefuehl ausserhalb der Zivilisation zu sein so abgeschieden liegt das Krankenhaus dort. Doch die Hauptsache war, dass wir ueberhaupt ankamen und die Sisters waren sichtlich erleichtert, dass ihrer Gebete erhoert wurden.
Am naechsten Tag machten wir uns mit Nele, der Freiwilligen aus Himo auf zu den heissen Quellen bei Boma. Da wartete nach der gestrigen Abenteuerfahrt schon der naechste Adrenalinkick auf uns. Wir stiegen nichtsahnend in ein Taxi um mitten durch die Wueste ca. eine Stunde lang zu den heissen Quellen zu fahren. Leider entpuppte sich die Strasse als Fluss und so wurde unser Taxi zu einem Wassertaxi umfunktioniert. Da war es wirklich besser nicht auf die “Strasse” zu schauen sondern einfach voll und ganz dem Taxifahrer zu vertrauen. Als wir einmal im Schlamm stecken blieben waren zum Glueck sofort ein paar starke Maenner zur Stelle die uns aus dem Matschloch schoben.
Diese Fahrt hat mir mal wieder gezeigt, dass selbst die unmoeglichsten und auswegslosesten Situationen irgendwie ueberwindbar und schaffbar sind. Als wir dann endlich heil und trocken am Ziel ankamen erblickten wir ein Stueck Paradies Mitten im Niergendwo.
Das “Maji ya moto” ist ein kleiner, spiegelklarer See umgeben von Palmen und anderen Urwaldpflanzen. Es ist nicht wirklich warm aber angenehm zu schwimmen. Der Teich ist so tief, dass man vom Ufer direkt hineinspringen kann. Die anscheinend dort lebenden Krokoldile haben wir zum Glueck nicht persoenlich kennen gelernt dafuer aber viele kleine Fische die sobald man stehen bleibt anfangen an den Beinen herumzuknabbern.
Die Attraktion schlechthin ist die Affenschaukel mit der man sich ins Wasser schwingen kann.  Alles in Allem ein wirklich atemberaubender Platz fuer den sich die abenterliche Taxifahrt gelohnt hat. Zum Glueck vierlief die Rueckfahrt dann weniger turbolent und wir waren ja mittlerweile auch auf das schlimmste vorbereitet.
Wieder in Sanja angekommen verbrachten wir noch ein tolles Wochenende mit den Maedels und sahen, dass es auch in Afrika Zahnarztpraxen gibt die aussehen wir in Deutschland. Auch war es genial mal wieder unter einer warmen Dusche zu stehen und in einem grossen Bett zu schlafen. Die Gaestezimmer dort waren ueber doppelt so gross wie unser Zimmer und es war das erste Mal seit Oktober, dass ich nicht mit Rebekka in einem Raum schlief :)
Als naechstes Grossevent steht mein Geburtstag am kommenden Donnerstag an. Da alle drei Schwestern im April und Mai Geburtstag hatten wird an meinem Geburtstag nun eine “Sammelparty” veranstaltet. Wie das genau ablaeuft weiss ich noch nicht doch sogar der Pfarrer ist eingeladen um fuer uns zu Hause abends eine Extramesse abzuhalten.
Anschliessend heist es fuer uns Rucksack packen fuer den Urlaub. Geplant sind Besuche bei Freiwiligen in Karatu, Iringa und Dodoma. Ausserdem haben wir Safaris im Arusha Nationalpark und dem Ngorongoro Krater auf unserem Urlaubsplan. Der Viktoriasee und ein bisschen Strandurlaub am indischen Ozean duerfen bei der Rundreise natuerlich auch nicht fehlen. Also dann macht es gut und ich bin dann mal im...
.....-3-2-1- Urlaaaaaaaaaaub :)

Sonntag, 11. Mai 2014

Agapefeier bei uns zu Hause im Wohnzimmer mit den Schwestern und Father Valence

Agapegäste

Das superleckere Osterfrühstück

Karibu Lake Chala

Der Blick auf den See

Dreamteam im Kurzurlaub

Savannenlandschaft

Ausblick mit Affe

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum <3



Tagesanbruch

Einlauf beim Parentsday

Parentsday

Die Lehrer und wir

Lake Chala Natur

Anja, Rebi, Ich, Dani (v.l.n.r.)

Lagerplatz

Die Logde mit Traumausblick

Ein Naturschauspiel

Momente, die man nicht beschreiben kann

Ostern & Co.

Hallo ihr,

erstmal ein wenn auch sehr verspaetetes “ Heri ya Pasaka” also frohe Ostern.
Das Osterfest hier in Tansania hat die nicht immer blumige Fastenzeit in negativer als auch in positiver Hisicht noch gekroent.
Der Auftakt war der Gottesdienst am Palmsonntag in der Schule. Alle bekamen einen Palmzweig, welcher vom Pfarrer gesegnet wurde. Mit diesen Zweigen wurde dann umhergewedelt waehrend man in einem kleinen Umzug in die Kirche gelaufen ist. Das Highlight der Messe war natuerlich unser tolles Rollenspiel das wirklich super funktioniert hat.
Die naechste Station war das Agapefest am Mittwochabend vor Gruendonnerstag. Den ganzen Tag war bei uns Halligalli und die Schwestern haben sich sowohl mit der Essensvorbereitung als auch mit dem Umraeumen des Wohnzimmers maechtig ins Zeug gelegt. Abends haben wir dann einige andere Grail Schwestern aus Mwanga sowie unserern Father in Empfang genommen. Obwohl das Ganze wegen einer ca. einstuendigen Verspaetung der Gaeste zwar etwas verzoegert begonnen hat so war es doch ein sehr schoener Abend. Gemeinsam wurde gesungen und gebetet. Zudem wurde typisches Manaa also ungesaeuertes, hartes Brot, ultrabitteres Gemuese, Lammfleisch und Rotwein geteilt und verzehrt. Doch zum Glueck blieb es nicht bei diesen Speisen. Auch Pommes, Gemuese, Wassermelone, Reis und und und wurden schweigend gegessen. Dieser Abend hat mir einmal eine neue Version des Agape feierns gezeigt und konnte ,dadurch das wirklich nur kurz gebetet wurde, von mir auch sehr genossen werden.
Am Folgetag ging es dann weiter mit der Gruendonnerstagsmesse. Dabei hat unser Pfarrer zwoelf Schuelerinnen die Fuesse gewaschen was ein sehr ungewoehnliches Bild darstellte. Nach der Messe wurden die Hostien dann in einer kleinen Prozedur in einer extra Raum geschleppt und noch ca. eine Stunde lang angebetet. Naja das war ja alles noch schoen und gut aber der Karfreitag war dann wirklich ein bisschen zu viel.
Fuer uns haette auch die eineinhalbstuendige Kreuzwegwanderung bei gefuehlten 40 Grad in der prallen Sonne gereicht aber mit dieser Meinung waren wir offensichtlich alleine. Denn in der Kirche ging es dann noch drei Stunden weiter. Es wurde die Passionsgeschichte gesungen, das Kreuz enthuellt und bei ungefaehr zehn Extragebeten gekniet und aufgestanden und wieder gekniet. Die Predigt durfte natuerlich auch nicht fehlen. Doch der Kracher war schlichtweg die Kreuzverehrung. Das bedeutete, dass ca 400 Glaeubige einzeln nach vorne kamen und Jesus am Kreuz gekuesst haben. Herpes laesst Gruessen! Das Ende dieser Messe war wirklich eine Erloesung auch wenn es eine interessante Erfahrung war war es in meinem Augen einfach nur uebertrieben. Doch nun fuehlten wir uns wirklich fuer alles geruestet.
Die Motivation fuer die Osternacht am Karsamstag war dementsprechend gering doch man kann sich ja auch taeuschen. Nachedem die Schwestern am Samstag wieder gekocht, gebacken und geputzt haben wie die Weltmeister ging es dann im neuen Osterkleid um neun Uhr los nach St. Teresa.
Diese Stunden zeahlten wohl zu den schoensten, die ich bissher hier in Tansania verbacht habe.
Zuerst bekam jeder eine Kerze. An einem kleinen Osterfeuer vor der Halle wurde dann die gigantische Osterkerze sowie unsere kleinen Kerzen entzuendet. Da Stromausfall war, war ausser dem Kerzenlicht alles stockdunkel. Waehrend gesungen wurde liefen wir dann in die Halle und verbreiteten das Osterfeuer unter den Schuelerinnen die auch mit Kerzen ausgestattet waren. Das war so wunderschoen und feierlich wie langsam die Halle erleuchtet wurde und alle Maedels so schoen in ihren weissen Bluse dastanden, die Kerzen in der Luft schwaenkten und “ Mwanga ya Christu” also Licht Christu sangen. Durch den ploetzlich einsetzenden Starkregen wirkte die Atmosphaere in der Halle noch gemuetlicher auch wenn man von den sieben Lesungen die dann gehalten wurden nichtmehr allzu viel verstand.
Doch es blieb nicht bei dieser ruhigen Stimmung. Nach der letzten Lesung sind die Maedels schlichtweg eskaliert. Es wurde lauthals gesungen, gejubelt und mit den Kerzen in der Luft herum gefuchtelt. Als dann der Strom wieder kam und die Halle komplett erleuchtet wurde konnt ich in ca. 400 stahlenden Gesichter blicken. So eine unglaubliche Osterfreude habe ich wirklich noch nie erlebt. Alle wirkten uebergluecklich und haben eine richtige Osterparty veranstaltet. Am Ende der Messe wurden dann sogar die Krawatten der Uniformen ausgezogen und in die Luft geschwenkt. Als die Maedchen zum Schluss noch das Lied “ Our God is an awsome God” anstimmten war das so beeindruckend, dass ich das Gefuehl wirklich nicht in Worte fassen kann.
Nach dieser von Gluecksmomenten gepraegten Messe waren wir dann noch bei den Schwestern in St. Teresa zu einem Mitternachtssnack eingeladen. So sassen wir alle gemuetlich zusammen, haben gesungen und uns ueber die Auferstehung Christi gefreut.
Doch auch als wir dann gegen ein Uhr zu Hause waren war noch nicht an schlafen zu denken. Traditionsgemaess sassen wir noch mit unseren drei Schwestern zusammen haben Wein getrunken und gegessen. Und um auch ein bisschen deutsche Tradition miteinzubringen hatten wir fuer die Schwestern ein kleines Osternest vorbereitet ueber das sie sich sehr gefreut haben.
Am naechsten Morgen ging es dann puenktlich um sieben weiter mit der Ostersonntagsmesse. Das anschliesende Fruehstueck war ein Traum: selbst gebackene Scorns, Mandazi, Sambusa ( gefuellte Hackfleischtaschen) sowie Kuchen, Chapatie und Obst. Aktivitaetenmeassig blieb es an diesem Feiertag bei essen und ausruhen. Der Ostermontag verlief aehnlich doch diesmal besuchte ich den Ostergottesdienst in der Kirche und sag dort mit dem Chor. Die wunderschoene Dekoration sowie der viele Weihrauch betonte dort die Feierlichkeit des Festes.
Nach diesem Messenmarathon mit Hoehen und Tiefen und der damit verbundene Abschluss der Fastenzeit nahm unser Leben wieder einigermassen normale Zuege an.
In der Schule hatten die Maedchen nun Zeit sich auf die bevorstehenden Examen vorzubereiten und fuer uns hiess das wieder tippen, tippen, tippen.
Das Wochenende direkt nach Ostern wartete schon das naechste Highlicht auf uns. Ein Campingausflug zum Lake Chala. Mit von der Partie waren diesmal Anja, eine Freiwillige die ebenfalls in Mwanga arbeitet sowie Daniel der als Elektriker hier taetig ist.
Nachdem wir mit dem DallaDalla ca. eine halbe Stunde mitten ins Nichts gefahren waren und laut Handynetz sogar schon in Kenia waren erreichten wir unser Ziel auf der Kenianischen Grenze: Ein superidyllischer Camingplatz direkt an einem glasklaren See. Dieser Ausblick hat uns allen die Sprache verschlagen. Die Lodge lag direkt ueberhalb des Sees und wenn man nicht auf den See blickte erstreckte sich vor einem eine schier endlose Savannenlandschaft. Wir genossen das Baden im angenehm kuehlen Wasser und das Gourmetessen mit grandiosem Ausblick. Um das ganze noch perfekter zu machen hat sich uns eine ganze Affenherde praesentiert die wir dann aus direkter Naehe beobachten konnten. Auch der Sonnenaufgang frueh am Sonntagmorgen hat dieses wunderschoene Wochenende noch unterstrichen.
Wow da wollten wir fast gar nichtmehr nach Mwanga zurueck aber das naechste Wochenende wurden wir hier ja schon wieder gebracht und zwar fuer den Parentsday. Wie schon bei der Graduation im November haben sich alle wieder maechtig ins Zeug gelegt und die Schule auf Hochglanz poliert und geschmueckt. Am Samsatg morgen wurden dann die Eltern freundestrahlend begruesst. Es war so ein bewegender Moment als eine Schuelerin weinend ihrem Vater um den Hals fiel und alle Schuelerinnen in der Halle gejubeld und applaudiert haben :) Nach der Messe gab es dann superleckeres Essen bei unserem Pfarrer im Wohnzimmer. Das beste Huehnchen, dass ich hier gegessen haben mmmh... Doch nicht nur Rebekka und ich genossen dieses leckere Essen und die Veranstaltung sondern auch Hanna, Jasmin, (aus Kisakibaha) Nele ( aus Himo) , Clara und Jojo ( aus Sanja Juu) leisteten uns Gesellschaft. So wurde aus dem Parentsday gleichzeitig auch ein Freiwilligentreffen. Programmmaessig ging es dann weiter mit dem Angebot fuer die Eltern ein Gespreach mit den Lehrern zu suchen, waehrend die Maedels in der Halle Party machten :) Nach ganz vielen und langen Reden gab es dann endlich auch einmal fuer alle Mittagessen. Anschliessend hatten die Maedels dann noch die Gelegenheit Zeit mit ihrern Eltern zu verbringen und wir machten und auf nach Hause.
Am Sonntag besuchten wir dann mit Clara und Jojo die evangelische Messe bei uns in Mwanga. Auch das war eine tolle Erfahrung da wir bisher ja nur an katholischen Gottesdienste teilgenommen haben . Zwar hat uns die ca. einstuendige Predigt mit insgesammt sieben Lesungen fast den letzten Nerv geraubt doch die drei Choere mit ihren peppigen Gospelgesaengen haben das wieder wett gemacht. Auch die Gebete waren wirklich beeindruckend. Die Menschen sind nach vorne gekommen und jeder hat einfach laut vor sich hingebetet. Dabei wurde nicht vor sich hin gemurmelt sondern laut geschrien und teilweise auch vor Freunde oder Verzweiflung geweint. Diese Atmosphaere war unbeschreiblich und ich habe dieses starke Gottvertrauen der Menschen ganz intensiv spuehren koennen.
Auch die naechsten Wochenende sind schon wieder vollgepackt mit einem Ausflug nach Arusha oder Sanja Juu. Denn wir festgestellt haben rennt uns die Zeit hier wirklich davon. Wir werden nur noch zwei Wochen vor unserem grosse Urlaub unterrichten, dann stehen auch schon die naechsten Examen an.
Doch vor dem Urlaub werdet ihr auf jeden Fall nochmal von mir hoeren :)

Ganz liebe Gruesse aus dem mittlerweile temperaturmaessig fast herbstlichen Mwanga