Hallo ihr Lieben, erstmal moechte ich mich
dafuer entschuldigen, dass es hier so lange nichts mehr zu lesen gab aber
irgendwie habe ich es nicht ins Internetcafe geschafft...samahani sana! Dafuer
gibt es jetzt eine umso groessere Portion Afrikanews von den letzten 2 Monaten.
Ersteinmal hatten wir kurz nach meinem
letzten Eintrag also Mitte Januar deutschen Besuch aus dem Ort aus dem Rebekka
kommt. Da ja das Schuljahr wieder neu begonnen hat, war den Freitag darauf eine laaaaaange Versammlung mit allen
Schuelern und den Lehrern das war ziemlich langweilig und abnormal heiss.
Der naechste Tag zog sich dann zum Glueck nicht so sehr, denn
wir durften wieder Gast auf einer Hochzeit sein. Diesmal traute sich ein Neffe
einer unserer Schwestern. Viele Rituale kamen uns da schon bekannt vor da wir
ja bereits im November auf einer Hochzeit waren. Doch hat leider dieses Mal der
tolle Autocorso gefehlt. Dafuer gab es neben dem “echten” Brautpaar auch noch
ein Kinderbrautpaar. Das war ziemlich suess und ist wahrscheinlich auch eine
Tradition hier. Ausserdem gab es bei der anschliessenden Feier mehrere
Tanzeinlagen. Auch der Sekt wurde erstmal schoen umhergetanzt, jeder Gast
musste seine Hand darauf legen und dann erst knallte der Korken. Und dann gab
es fuer die naeheren Angehoerigen einen schluck Sekt in die Cola oder Fanta
mmmh. Die Stimmung war mal wieder sehr
ausgelassen und auch unsere Schwestern waren richtig gut drauf.
Das kommende Wochenende stand schon die
naechste Feier an -Die Taufe der Tochter unseres Chorleiters. Leider mussten
wir vormittags nach Moshi und konnten so nur an der anschliessenden “Feier”
teilnehmen. Die wurde jedoch in sehr kleinem Rahmen abgehalten doch Careen, das
Taufkind hatte sich auch fuer die wenigen Gaeste in ihrem wunderschoenen
Taufkleidchen rausgepuzt. Erst als der Vater des Tauflings zur Chorprobe
verschwunden war kamen einige Frauen vorbei um zu essen und Musikvideos zu
schauen sodass wir nicht die einzigen Gaeste blieben:)
Doch an diesem Wochenende war bei uns noch
mehr los. Am Sonntag besuchten wir zusammen mit Father Ronald (einer der
indischen Pastoren) zwei Gottesdiensten in den Outstations. Dafuer fuhren wir
erst einmal eine Weile in Begleitung von Backstreetboys Mukke durch die Steppe
um dann an einer winzigen Kirche zu halten. Dort warteten ca. 20 Gemeindemitgleider schon auf Father
Ronald. Der Gottesdienst war wirklich stimmungsvoll, die Menschen war mit
ganzem Herzen dabei und sagen wunderschoene Lieder. Die zweite Messe war etwas
voller da auch ein paar Schueler anwesend waren. Doch auch diese Kirche lag in
“the middle of nowhere” . Wir wurden anschliessend dann noch von einer Familie
zu frisch gefangem Jipe-Fisch eingeladen, der wirklich koestlich war. Es war
toll zu erleben, dass es eigentlich ueberhaupt nichts braucht um einen schoenen
Gottesdienst zu feiern ausser eben begeisterte Menschen.
Tja und nach diesem besonderen Wochenende
stand schon der naechste Ausflug an -Kisekibaha um Hanna und Jasmin zu
besuchen. Wir haben die Zeit genutzt um uns einmal die Schule der beiden
anzuschauen. Und die bildet wirklich einen Kontrast zu unserem Internat.
Teilweise gibt es fuer zwei Klassen nur einen Raum. Doch das ist kein Hindernis
hier. Es gibt ja schliesslich Moeglichkeit 1: Schichtunterricht wie bei Stadart
I und II also die eine Klasse kommt vormittags und die andere nachmittags oder eben Moeglichkeit 2: Ziehung einer imaginaeren Wand. Dabei sitzen
die Schueler Ruecken an Ruecken und an der Vorder- und Hinterwand ist eine
Tafel angebracht sodass die Lehrer sich waehrend dem Unterrichten anschauen. Am Sonntag waren
wir dann in einem Gottesdienst unter einem Wellblachdach und sassen dabei auf
winzigen Kniebaenken. Komischerweise feiern die Schwestern nur 500 Meter weiter
in einer wunderscheonen Kirche aber die Leute vom Dorf muessen in ihre eigene
“Kirche” gehen. Doch auch dieses Mal war der Mangel an Ausstattung kein
Hindernis um einen tollen Gottesdienst feiern zu koennen.
Ja und nach diesem Wochenende bei Hanna und
Jasmin stand dann schwupp die wupp auch
schon das Zwischenseminar vor der Tuer. Es war einfach genial alle Freiwilligen
zu treffen und zu sehen, dass es allen gut geht. Ausserdem habe ich mich sehr
gefreut unsere Sprachlehrer Ute und Dieter wieder zu sehen die extra fuer das
Seminar aus Deutschland gekommen waren. Wir hatten so viel zu erzaehlen und
haben die lustigsten Geschichten gehoert (also es lohnt sich auch mal auf den
Blogs von meinen Mitfreiwilligen vorbei zu schauen). Doch neben der Plauderei hatten wir auch noch
eine Menge Programm. Wir mussten in Kleingruppen bestimmte Themen bearbeiten
und dazu Rollenspiele vortragen. Anschliessend wurde das Thema noch allgemein
diskutiert. Ausserdem waren Einzelgespraeche
mit Dieter und Ute eingeplant sowie die
Vorbereitung einen bunten Abends fuer
uns und die Leute des Agapecenters. Wir bekamen auch Besuch von einem
tansanischen Journalisten den wir ueber die aktuelle politsche und
wirtschaftliche Lage Tansanias interviewen durften. Das war wirklich sehr
interessant auch wenn wir seine Meinung nicht immer teilten. Zudem machten wir einen Ausflug in die
Universitaet um dort Vortraege von dem Leiter der Fakultaet fuer Kiswahili zu
hoeren. Er berichtete uns ueber Anti-Aids Werbung in Tansania sowie den
Stellenwert des Kiswahili in Afrika.
Die Universtitaet selber hat sich nicht einmal so besonders von
deutschen Unis unterschieden. Da zu der
Zeit Semesterferien waren war nicht allzu viel Betrieb auf dem Gelaende. Doch
trotzdem konnten wir uns ein Bild vom Studieren in Tansania machen.
Zum Abschluss des Seminars kam dann noch
das Highlight -Der Strandtag. Wir genossen wieder den traumhaften Strand, das
supergute Wetter und das unglaublich leckere Buffet am Baharibeach. Vor allem
das Essen hat uns schwer beeindruckt. Das Salat oder Pastagerichte so wunderbar
schmecken war mir gar nicht mehr bewusst :)
Anders als das gute, europaeische Essen
mussten wir den indischen Ozean dieses Mal gar nicht so lange vermissen, da wir mit ein paar
anderen Freiwilligen nach dem Seminar noch nach Bagamoyo aufbrachen. Das
Kuestenstaedtchen Bagamoyo liegt etwas noerdlicher von Dar es Salaam und es
gibt dort viele Gebauede aus der ehemaligen Kolonialzeit. Wir genossen die
ruhige Atmoshphaere dort nachdem wir von dem ganzen Laerm und Dreck in Dar es
Salaam schon wieder genug hatten.
Da unser Hostel dirket neben dem College of
Arts lag statteten wir den Studenten dort einen Besuch ab. Das lief dann darauf
hinaus, dass sie uns das Gelaende zeigten auf dem das groesste Theater
Ostafrikas steht. Ausserdem durften wir hinter die Buehne schauen und beim
Proben zusehen. Dann bekamen wir sogar noch eine Privatvorstellung in Gesang
und Schauspiel von zwei Studenten. Und dann mussten wir selbst aktiv werden.
Wir lernten eine Art Flashmob, machten Theaterspielchen und mussten einzeln
vortanzen. So verbrachten wir fast zwei
Stunden mit diesen Studenten auf der Buehne und alles war einfach super
witzig und super verrueckt :)
Abends trafen wir uns dann noch einmal mit
den Studenten. Wir zogen nichtsahnend los um mit ihnen in einen Club zu gehen
und gerieten dann noch in die “Semesterabschlussparty”. Die war aber
keinesfalls mit einer deutschen Studentenparty zu vergleichen. Die Studenten
packten zuerst grosse Trommeln aus und dann wurde zu den Beats ums Lagerfeuer
gerannt und getanzt. Wir durften natuerlich auch nicht nur Zuschauer bleiben so
liessen wir uns erstmal schoen zuraeuchern bis wir dann mit ihnen in den Club
weiterzogen. Diese ganze Aktion war wirklich superlustig und ich dachte mir des
oefteren, wenn ich das in Deutschland erzeahle werden mich sicher alle als
nicht ganz normal erklaeren. Und vor allem haette ich es nie fuer moeglich
gehalten, dass man nur zu Trommelschlaegen so gut tanzen kann.
Die restliche Zeit in Bagamoyo verbrachten
wir am Strand und in der Stadt. Wir besichtigten die erste katholische Kirche
Ostafrikas, einige arabische Gebauede sowie weitere Bauwerke welche von
deutschen errichtet wurden. Ausserdem
das Livingston Denkmal, ein sehr bedeutendes Memorial fuer Tansania.
Alles in Allem habe ich diesen Kurzurlaub
sehr genossen und mich auch ein bischen in Bagamoyo verliebt.
Auch unsere Rueckreise nach Mwanga war
begleitet von schoenen Momenten. Wir mussten erst mit einem DallaDalla ziemlich
frueh in ein kleines Dorf am Rande der grossen Busstrasse aufbrechen. Dort
hatten wir dann noch ca. eine Stunde aufenthalt. Da wir noch nichts
gefruehstueckt hatten und es auch ein bisschen regnete wurden wir zu frisch
gebackenen Chapatis und Tee eingeladen. So sassen wir da unter einem
Wellblechdach (und da wir zu sechst anscheinend schon ein ungewoehnlich grosse
Zahl an Menschen waren mussten sogar noch Stuehle angeschleppt werden) und
genossen das Fruehstueck in typisch afrikanischer Atmosphaere.
Doch die Schueler warteten auch schon
sehensuechtig auf uns und so starteten wir am 17.02. hier in St. Teresa wieder
durch. Wir kommen mit unserem Computerunterricht gut vorran und koennen mitlerweile sogar einige Maedchen von anderen
unterscheiden. Das absolute Highlight fuer die Maedchen war neulich als sie
waehrend der Sports und Games Zeit das Gelaende verlassen durften um eine kleine Runde in den Bergen zu drehen.
Als ich die Maedchen so jubelnd aus dem Tor stuermen sah hat mich das an die
Bilder des Berliner Mauerfalls erinnert so begeistert waren die Schuelerinnen.
Bei diesem kleinen Ausflug habe ich auch mal wieder gemerkt wie wunderschoen
die Landschaft hier um Mwanga herum ist. Da die Regenzeit dieses Jahr schon
etwas frueher begonnen hat (zu Glueck!!!) ist alles wunderschoen gruen und
wirkt am Fusse des Kilimanjaros einfach wie im Bilderbuch. Doch ausser diesem
Trip gibt es vom Schulalltag wenig spektakulaeres zu berichten. Leider mussten
wir in letzter Zeit sehr oft mit anschauen wir die Maedchen hier Schlaege
bekommen. Und da ist fuer uns natuerlich schwer einfach weg zu schauen und
diesen Punkt in der afrikanischen Kulur zu akzeptieren. Wir hoffen das legt
sich bald wieder. Im Kontrast zu dem tristen Schulalltag der Maedchen haben wir
aber so gut wie jedes Wochenende ein anderes Highlight.
Direkt nach dem Wochenende in Bagamoyo
bekamen wir Besuch von Anne und Nina, zwei Freiwilligen die in der Mitte
Tansanias arbeiten aber jetzt mal eine Runde Urlaub gemacht haben. Mit den
beiden sowie Hanna, Jasmin und Jasmins Schwester ,die auch zu Besuch gekommen
war, machten wir einen Ausflug in das Bergdorf Usangi. Nach einer
abenteuerlichen Fahrt ,mit mal wieder viel zu vielen Personen in einem Auto, in
die Berge erstreckte sich zwischen Bananen Stauden ein schnuckeliges kleines
Dorf. Wir erklommen sogar einen kleinen Berg von dem aus wir bis nach Kenia
schauen konnten. Wir sahen den Lake Jipe an dessen Ufer wir ja schon einmal
waren. Und dieser Ausblick auf den See und die Berge Kenias war einfach
atemberaubend. Diesen wunderschoenen Tag liessen wir dann noch gemeinsam in
Mwanga bei leckerem Essen ausklingen.
An diesem Wochenende mussten wir uns dann
leider schon wieder von Nina und Anne verabschieden dafuer trafen wir aber zwei
Freiwillige aus Deutschland die ebenfalls in Mwanga arbeiten.
Da ja mittlerweile schon die Halbzeit schon
fast rum ist und wir in diesem wunderschoenen Land noch einiges erleben
moechten sind auch die naechsten Wochenenden schon wieder reichlich
vollgepackt. Doch von all unseren neachsten kleinen und grossen Abenteuern hier
werde ich euch dann hoffentlich bald berichten koennen.
Bis dahin wuensche ich euch eine tolle Zeit
und ganz viel Sonnenschein!
Ich moechte mich hier auch noch ganz
besonders bei meiner tollen Mama fuer
all die lieben Paeckchen und Briefe bedanken :)
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