Dienstag, 15. April 2014

Habari za Fastenzeit




Hallo ihr Lieben hier gibt es mal wieder ein kleines Update zu den letzten Wochen hier in Tanzania.
Die Fastenzeit ist in vollem Gange und das bekommen wir taeglich zu spuehren. Neben unserer Fleischfasterei und den Kreuzwegen haben wir vorletzte Woche wahrscheinlich den Gipfel erreicht. Haltet euch fest! Unsere Schwestern sind ja wie gesagt in einer kleinen christlichen Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft hatte in der Woche vom 30.03 bis zum 06.04 die Aufgabe ein imenses Holzkreuz durch die Nachbarschft zu schleppen. Ja, das hieß dann jeden Tag ungefaehr bei 35 Grad drei Stunden lang von Haus zu Haus zu ziehen und in jedem Haus meist eine Station des Kreuzweges zu beten.Unterwegs wurde mit ca. 10-15 kg auf dem Buckel  noch gesungen oder der Rosenkranz gebetet. Mit dem Tragen des riessigen Kreuzes sowie dem des Staenders wurde sich abgewechselt. Zum Glueck kamen wir um das Kreuz herum und mussten nur den Staender einmal tragen. Wir haben diese Prozedur zwei Mal mitgemacht und dabei schon genug Einblicke bekommen. Zwar war es erstaulich zu sehen wie vielen Menschen aus allen Altersklassen sich fuer so eine kleine Pilgerreise begeistern koennen doch war das bei uns nicht so ganz der Fall. Eine unserer Schwestern ist bei diesen Wanderungen aufgeblueht wie noch nie als haette sie das ganze Jahr auf diese Woche gewartet. Eine Nacht hat dieses Kreuz dann auch bei uns im Haus geschlafen. Da wurden dann nochmal extra Gebete eingelegt und als wir Mittags aus der Schule kamen sassen die Schwestern betend vor dem Kreuz und wir mussten muksmausechen still sein...
Als das Kreuz dann am 06.04 in eine andere christliche Gemeinschaft getragen wurde waren wir um ehrlich zu sein auch nicht traurig darueber. Diese Prozeduren waren uns dann doch etwas zu heftig um nicht schon zu sagen sektenaehnlich und wir haben nicht so ganz den Sinn dahinter verstanden.
Zudem haben wir momentan noch einen weiteren Faktor, der uns beinahe in den Wahnsinn treibt- unser Radio. Gerade aus der Messe oder der Kreuzwanderung gekommen ist die erste Aktion die Betaetigung des On-schalters. Leider erklingt dann keine schoene Musik sondern das was man sich unter dem Sender “Radio Maria” vorstellt. Messen, Gebete, Rosenkreanze, christliche Lieder und alles was sonst noch so unter katholische Unterhaltung faellt. Leider kennt unser Radio wahrscheinlich nur diesen Sender und leider auch nur die lauteste Lautstaerke. Wenn man von diesem Gedudel morgens aufwacht spinnen sich in unserern Koepfen schon mal die Gedanken zu randlieren oder zufaellig Wasser ueber dieses Geraet zu kippen...Da Hilft nur eine Gegenbewegung mit unseren Boxen oder die Hoffnung auf Stromausfall :)
Zum Glueck ist ja in einer Woche Ostern und wir haben das Extrem-beten ueberstanden. Um vor lauter Beterei nicht verrueckt zu werden haben wir die Wochenenden schoen etwas unternommen. Wir haben zwei Mal einen unserer Lehrer besucht und  dort schoen beim Bob Marley Mukke und selbst gemachten Pommes gechillt. Aussedem waren wir mit einem Kumpel hier in Mwanga bei einem Wasserfall. Wie vorausgesagt war es ein “nice place” und man haette theoretische auch baden koennen doch in diese Dreckbruehe musste ich nicht unbedingt springen. Aber das coole war, dass man direkt neben desm Wasserfall an Felsen hochklettern konnte. Neben dem Wasserfall haben wir auch einen Nachmitag in Mwanga ein Fussballspiel angeschaut. Es spielten zwei Schulen gegeneinader auf einem Fussballplatz der halb Matsch und halb Pfuetze war. Das Spiel endete dann 0:0 nachdem es fast eine Schlaegerei gegeben haette da der eine den anderen volle Breitseite in eine Pfuetze gekickt hat...naja so mit Fouls oder anderen Regeln nehmen die das hier auch nicht so genau. Auch Spielfeldbegrenzungen sind anscheinend ueberfluessig. Aussersdem haben wir zwei Mal etwas mit den anderen beiden Freiwilligen in Mwanga unternommen und gegenseitig unsere Schulen praesentiert. Apropos Schule. Da laeuft es weiterhin ganz gut nur leider wurden die Maedels nun nocheinmal in den Klassenstufen komplett durchgemischt je nach ihren Leistungen. So haben wir nun in einer Klasse Schuelerinnen aus allen drei Klassen mit komplett unterschiedlichem Wissenstand das ist ein bisschen nervig. Vor allem verstehe ich den Sinn dahinter nicht ganz da trotz den drei unterschiedlichen Leistungssklassen alle am Ende die gleichen Examen schreiben muessen...
Neben den schulischen Leistungen durften wir an einem Wochenende auch die kuenstlerischen Leistungen der Maedels erleben. In St. Teresa findet jeden Samstag eine Art Talentshow statt bei der die Maedels tanzen oder  singen. Da sieht man dann kleine 12 jaehrige Madels die sich alleine vor 400 Schuelerinnen hinstellen und singen, dass einem der Mund offen stehen bleibt. Genauso beeindruckend sind die Tanzkuenste. Das Publikum liefert durch Klatschen und singen die Musik und dann wird losgelegt. Ich wusste wirklich nicht, dass ein menschlicher Koerper zu solchen Bewegungen faehig sein kann aber Tatsache ist das es einfach super aussieht.
Talentiert waren nicht nur die Maedels sonder auch die Frisoerin die mir innerhalb von  3 Stunden 88 Rastazoepfe geflochten hat. Um mich wie eine richtige “African woman” zu fuehlen trug ich dann 1,5 wochen die vielen Kleinen Zoepfe und drei Packungen Kusthaar auf meinem Kopf spatzieren. Das Entfernen hat dann ungefaehr genau so lange gedauert wir das reinflechten.
Zum Schluss noch ein kurzer Wetterbericht: Regenzeit hatten wir wohl falsch definiert, anscheinend heisst das: es schuettet ca. Zwei Mal die Woche wie aus Kuebeln, leider meist Nachts, und Tagsueber hat es weiterhin schoen konstante 35 Grad. Hochsommer all the time :)

Euch wuensche ich allen ein schoenes Osterfest und geniesst die milden Temperaturen :)

Ganz liebe Gruesse

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